Sonderformen der Bestattung
Das gibt es auch?
Ungewöhnliche Bestattungsarten sieht man immer öfter in den Medien und im Fernsehen. Bei solchen besonderen Wünschen, etwa der Verarbeitung der Asche eines Verstorbenen zu einem synthetischen Diamanten oder einer Luftbestattung (Verstreuen der Asche in der Luft vom Heißluftballon aus) ist es wichtig, seinen Wunsch rechtzeitig zu Lebzeiten festzuhalten und diesen auch genau zu bedenken. Auch gesetzliche Bestimmungen sind hierbei zu beachten. Nicht alle angebotenen Formen sind im Letzten tragfähig und für einen guten Trauerprozess bei Angehörigen förderlich.
Jeder Mensch kann durch eine letztwillige Verfügung Anordnungen über Art und Ort seiner Bestattung und deren Ausgestaltung treffen oder in einem Vorsorgevertrag individuelle Wünsche angeben und gleichzeitig finanziell absichern. Damit kann man seinen Angehörigen viele Entscheidungen abnehmen.
Dies sind einige Sonderformen der Bestattung
Luftbestattung/Himmelsbestattung
In Deutschland selbst nicht erlaubt gibt es in manchen Ländern, wie den Niederlanden, Frankreich, oder der Schweiz die Luftbestattung bzw. die Himmelsbestattung. Ziel ist es die Asche des Verstorbenen hoch in der Luft zu verstreuen und von den Winden verteilen zu lassen. Dafür gibt es verschiedene Unternehmen, die sich diesen Bestattungsarten verschrieben haben und sie den Angehörigen ermöglichen. Verstreut werden kann die Asche aus dem Heizluftballon, einem Kleinflugzeug, oder aus einem Hubschrauber.
Das Beispiel mit dem Heizluftballon:
In Begleitung von 4 bis 6 Personen oder auch anonym (unbegleitet) wird die Asche aus dem Korb eines Heizluftballons aus verstreut. Durch die Ruhe, hoch über dem Erdboden, kann man in aller Stille Abschied nehmen und bei Bedarf einen Redner für begleitende letzte Worte mitnehmen. Zudem kann auch ein wenig Musik zur Untermalung der Fahrt abgespielt werden.
Aschestreufeld
Auf ein paar wenigen Friedhöfen ist das Verstreuen der Asche auf bestimmten Feldern möglich. Erst seit kurzem ist dies in Deutschland erlaubt und bloß in den fünf Bundesländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen durch die Gesetzgebung genehmigt. Bei dieser Art der Bestattung wird die Asche, wahlweise in Begleitung der Angehörigen, von dem Bestatter mit einer speziellen Urne auf einem Aschestreufeld verstreut. Des Streufeld kann eine Wiese, eine Sand-, oder Kiesfläche sein und hat meistens eine Stelle, an der Blumen abgelegt und Kerzen aufgestellt werden dürfen.
Bergbach-, Almwiesenbestattung
An einem typisch idyllischen Berghang in den Schweizer Alpen gibt es die „Oase der Ewigkeit“. Hier werden Bestattungen durchgeführt, bei denen die Urne auf der Wiese, an Bäumen oder Felsen beigesetzt werden kann. Zudem kann die Asche an einem Hang in den Wind verstreut, oder in einen, in die Rohne fließenden und im Mittelmeer endeden, wilden Bergbach gestreut werden..
Weltraumbestattung
Aufgrund des hohen Aufwands und ihrer enormen Kosten wird die Weltraumbestattung sehr selten durchgeführt. Es werden von dem Amerikanischen Unternehmen Celestis vier unterschiedliche Varianten angeboten. Entweder wird ein geringer Teil der Asche, oder ein wenig DNA in Form von z.B. Haaren in einer kleinen Kapsel per Rakete auf seine Reise geschickt.
Da es sich nur um einen kleinen Teil der Asche handelt, müsste die restliche Asche gesondert beigesetzt werden.
Das kostengünstigste Angebot ist der Besuch im Weltall, die Rakete fliegt auf eine Höhe von etwa 70 Meilen (ca. 112,5 Kilometer) und nimmt von dort aus in einem langsamen Bogen den Rückweg zurück zur Erde.
Bei den drei weiteren Verfahrensweisen wird die Kapsel nicht zurückgeholt, sondern von der Rakete abgekoppelt. Hierbei wird eine Abkopplung im Orbit durchgeführt, wo die Kapsel in der Erdumlaufbahn fliegt und, von der Schwerkraft der Erde angezogen, wie eine Sternschnuppe verglüht. Des Weiteren kann die Kapsel auch erst später und tiefer im All gelöst werden, sodass sie für lange Zeit durch den Kosmos schwebt. Letztere Möglichkeit ist das Verbringen des kleinen Behältnisses auf die Mondoberfläche, dies ist allerdings mit 12.995$ das kostspieligste Angebot der Firma.
Tree of Life® der Baum des Lebens
Tree of Life®
Die Natur, die Wälder und die Pflanzen in diesen sind für viele Menschen ein Ort des Rückzugs, der Ruhe, oder der Entspannung. So ist es kein Wunder, dass Menschen, die zu ihrer Lebenszeit gerne an der frischen Luft waren, auch darüber hinaus die Flora und Fauna in ihrer Nähe wissen möchten.
Bei dieser Bestattungsart wird ein Substratgemisch aus der Asche des Verstorbenen und spezieller Vitalerde erzeugt, die den Nährboden für einen ausgewählten Baum bietet. Hier werden neben der Rotbuche, Magnolie, Ginko und Platane noch einige andere Bäume angeboten. Der Baum wächst in dieser Erde und kann später von den Angehörigen an einem besonderen Ort des Gedenkens, oder im Tree of Life® Lebensgarten Altmerkiche Wische gepflanzt werden. Dieser Vorgang darf allerdings bloß von autorisierten Vertragsunternehmen in z.B. der Schweiz, der Tschechischen Republik oder den Niederlanden durchgeführt werden. Dies ist notwendig, da das Bestattungsrecht in Deutschland eine solche Form der Beisetzung nicht vorsieht und erlaubt.
Besonders zu beachten sind:
- Alleine für die Durchwurzelung der Erde werden mindestens 6-12 Monate benötigt. Der gesamte Vorgang dauert also deutlich länger.
- Je nach geografisch/klimatischen Bedingungen sind manche Baumarten vielleicht nicht zu empfehlen, oder lieferbar.
- Der Baum kann viele Jahre stehen und wird eventuell äußerst groß (z.B. bei Eichenbäumen).
- Bei einem eventuellen Umzug, weg vom Ort der Baumpflanzung, kann dieser eventuell nicht mitgenommen werden.
Besondere Möglichkeiten des Gedenkens
Erinnerungsschmuck mit Fingerabdruck
Vom Verstorbenen abgenommene Fingerabdrücke können sowohl als glatte Oberfläche, also 2D, als auch mit unebener Oberfläche mit allen typischen Rillen, also 3D, abgenommen und zu Erinnerungsschmuck gearbeitet werden. In den verschiedenen und für Schmuck typischen Metallen, wie Silber, Weißgold und Rotgold, wird der Fingerabdruck plastisch aufgebracht, oder per Laser eingraviert. Die hergestellten Schmuckstücke können in Form von Kettenanhängern, Ringen und Armbändern bestellt werden.
Die Tattoovorlage
Zudem kann der Fingerabdruck auch zu einer Tattoovorlage umgearbeitet werden, was eine ganz besondere Möglichkeit des Gedenkens bietet.
Totenmaske und Plastiken
Mit Gips und Silikon abgenommene Negative von z.B. Gesicht, Hand und Fuß können unter Anderem aus Alabastergips und Bronze zu Abgüssen gearbeitet werden. Diese handwerklich aufwändige und besondere Arbeit sticht gerade durch den hohen Detailgrad hervor.